Minecraft Server auf Debian installieren – Befehlsübersicht

Diese Seite zeigt, wie ein Minecraft-Server unter Debian eingerichtet werden kann, wobei der Schwerpunkt auf den konkreten Befehlen im Terminal liegt. Die Anleitung ist für Nutzer gedacht, die bevorzugt über SSH oder direkt auf der Konsole arbeiten und einen sauberen, servicefreundlichen Server aufsetzen möchten. Der Ablauf orientiert sich an typischen Best Practices: System aktualisieren, Java installieren, einen separaten Benutzer anlegen, die Serverdatei herunterladen, die EULA akzeptieren und einen einfachen Startbefehl definieren.

Es wird vorausgesetzt, dass du über einen Benutzer mit sudo-Rechten verfügst und grundlegende Terminalbefehle kennst. Die folgenden Kommandos können in der Regel nacheinander ausgeführt werden. Pfade, RAM-Größen oder die genaue Serverversion kannst du jederzeit an deine Umgebung anpassen.

Schritt 1: System aktualisieren

sudo apt update

sudo apt upgrade -y

Mit diesen Befehlen wird die Paketliste aktualisiert und alle installierten Pakete auf den neuesten Stand gebracht. Ein aktuelles System reduziert Probleme durch fehlende Abhängigkeiten und sorgt für mehr Sicherheit.

Schritt 2: Java installieren

sudo apt install default-jre -y

java -version

Der erste Befehl installiert eine passende Java-Laufzeitumgebung aus den Debian-Repositories. Mit java -version überprüfst du anschließend, ob Java korrekt installiert ist und im Pfad liegt.

Schritt 3: Eigenen Benutzer für den Minecraft-Server anlegen

sudo adduser --disabled-login minecraft

sudo su - minecraft

Durch einen separaten Benutzer werden Serverdateien von anderen Systembereichen getrennt. Der Schalter --disabled-login sorgt dafür, dass sich mit diesem Account nicht interaktiv per Passwort angemeldet werden kann, was die Sicherheit erhöht.

Schritt 4: Verzeichnis für den Server anlegen

mkdir ~/server

cd ~/server

Im Home-Verzeichnis des Benutzers minecraft wird ein Ordner server erstellt. Dort liegen später die Server-JAR, Konfigurationsdateien und die Weltdaten.

Schritt 5: Server-JAR herunterladen (URL anpassen)

wget https://example.com/path/zur/minecraft_server.jar -O server.jar

In der Praxis ersetzt du die Beispiel-URL durch den offiziellen Download-Link der gewünschten Minecraft-Serverversion. Die Option -O server.jar sorgt dafür, dass die Datei direkt den Namen server.jar erhält.

Schritt 6: Ersten Start ausführen, um Dateien zu erzeugen

java -Xmx2G -Xms1G -jar server.jar nogui

Beim ersten Start legt der Server verschiedene Dateien an, unter anderem die eula.txt. Der Prozess beendet sich, weil die EULA noch nicht akzeptiert wurde. Die Parameter -Xmx und -Xms definieren den maximalen und minimalen Arbeitsspeicher, den der Server nutzen darf.

Schritt 7: EULA akzeptieren

nano eula.txt

In der Datei änderst du die Zeile eula=false zu eula=true und speicherst mit Strg+O und Strg+X. Damit stimmst du den Lizenzbedingungen zu und ermöglichst, dass der Server dauerhaft laufen kann.

Schritt 8: Server erneut starten

java -Xmx2G -Xms1G -jar server.jar nogui

Nun startet der Server vollständig und erstellt zusätzliche Ordner wie den Weltdaten-Ordner und die Log-Dateien. In der Konsole erscheint eine Meldung, wenn der Start abgeschlossen ist und der Server auf Verbindungen wartet.

Schritt 9: Optional – einfaches Startskript erstellen

nano start.sh

Inhalt zum Beispiel:

#!/bin/bash

java -Xmx2G -Xms1G -jar server.jar nogui

Datei ausführbar machen:

chmod +x start.sh

Mit diesem Skript kannst du den Server künftig einfach mit ./start.sh starten, ohne den kompletten Java-Befehl jedes Mal neu eingeben zu müssen.

Schritt 10: Firewall konfigurieren (falls ufw genutzt wird)

sudo ufw allow 25565/tcp

Wenn auf dem System der Uncomplicated Firewall-Dienst (ufw) aktiv ist, öffnet dieser Befehl den Standardport 25565 für eingehende TCP-Verbindungen. Ohne diese Freigabe können Clients von außen den Server nicht erreichen.

Schritt 11: Server starten

./start.sh

Nach dem Start kann im Minecraft-Client im Mehrspielermenü die IP-Adresse des Debian-Servers eingetragen werden. Innerhalb des gleichen Netzwerks nutzt du die lokale IP, von außen die öffentliche IP oder einen passenden DNS-Namen. Wenn der Server erscheint und ein Ping angezeigt wird, läuft die Installation korrekt.

Für den produktiven Einsatz lohnt sich eine Erweiterung um einen systemd-Service, automatische Backups und gegebenenfalls Skripte für regelmäßige Neustarts. So kann der Minecraft-Server unter Debian langfristig stabil betrieben werden, ohne bei jedem Reboot manuell eingreifen zu müssen.